Das Jahr 2022 wurde laut und bunt mit Feuerwerkskörpern und Böllern verabschiedet. Unterfranken ist überwiegend friedlich und mit ausgelassenen Feiern in das neue Jahr gestartet. Die Polizeibeamten mussten in der Silvesternacht dennoch 345 Einsätze bewältigen. Damit liegt die Gesamtzahl der Einsätze etwas über dem Niveau von 2020, dem letzten Jahreswechsel vor den Corona-Beschränkungen. In ganz Unterfranken kam es, insbesondere in den Stunden nach Mitternacht zu Ruhestörungen und Körperverletzungen. Dass nach zwei Jahren Pause wieder Feuerwerkskörper erlaubt waren, lässt sich ebenso an der Bilanz ablesen: Feuerwehr und Polizei mussten immer wieder zu kleineren, häufig durch Feuerwerk ausgelöste Bränden ausrücken.
Brand in Lagerschuppen ruft Feuerwehr auf den Plan
In Elsenfeld im Landkreis Miltenberg mussten kurz nach 1 Uhr über 40 Feuerwehrleute anrücken, um ein Feuer in einer Garage abzulöschen. Trotz des schnellen Einsatzes der Feuerwehren brannten mehrere Schuppen komplett aus. Darin wurden die gelagerten Geräte, unter anderem ein Quad, vernichtet. Mehrere Nachbarhäuser wurden durch die Hitzeentwicklung in Mitleidenschaft gezogen. Das Resultat waren beschädigte Fassaden, geplatzte Fenster und geschmolzene Rollläden. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Der entstandene Sachschaden liegt nach ersten Schätzungen im unteren sechsstelligen Bereich.
Sachschäden durch Zündung von Feuerwerkskörpern
Auch im Gauköningshofener Ortsteil Acholshausen im Landkreis Würzburg ist beim Brand eines Carports ein Sachschaden im mittleren fünfstelligen Bereich entstanden. Dabei brannte ein dort geparkter LKW komplett aus. Bei Grettstadt im Landkreis Schweinfurt hatte ein 11-jähriger Junge Feuerwerkskörper gezündet, wobei eine rund drei Meter hohe, trockene Hecke des Nachbarn Feuer fing und auf fünf Metern Länge abbrannte. Der Sachschaden liegt bei rund 10.000 Euro. In einem Aschaffenburger Parkhaus hatten mehrere große Restmüllcontainer Feuer gefangen und mussten durch die Feuerwehr gelöscht werden. Dabei wurden einige geparkte Fahrzeuge mit einer Rußschicht überzogen.
Massive Explosion in der Würzburger Innenstadt
Der vermutlich unsachgemäße Umgang mit professioneller Pyrotechnik führte am Würzburger Peterplatz zu mehreren beschädigten Fenstern eines Wohnhauses und der Kirche St. Peter und Paul. Die derzeitigen Ermittlungen deuten auf die Verwendung einer sogenannten Kugelbombe hin. Die Würzburger Polizei ermittelt jetzt gegen Unbekannt wegen Herbeiführens einer verbotenen Sprengstoff-Explosion.
Weitere größere Unfälle mit Feuerwerk blieben bei diesem Jahreswechsel aus
In Breitbrunn im Landkreis Haßberge hatte ein 23-Jähriger einen Böller angezündet und ihn anschließend nicht losgelassen. Bei der Explosion erlitt der junge Mann Verbrennungen der kompletten Innenhand und musste zur Versorgung in eine Klinik eingeliefert werden. Auch an diesem Jahreswechsel wurde die Polizei häufig zu massiven Streitigkeiten gerufen, die nach zu viel Alkohol in Körperverletzungen endeten. Dementsprechend war Silvester auch für Rettungsdienste eine einsatzstarke Nacht. In Unterpleichfeld beispielsweise hatte ein Mann nach einem Disput ein Tierabwehrspray gegen eine Frau eingesetzt. Diese musste durch den Rettungsdienst versorgt werden. In Bad Neustadt im Landkreis Rhön Grabfeld kam es in einer Diskothek zu einer Schlägerei, wobei einer der Beteiligten mehrere Zähne verlor und den Rest der Silvesternacht in der Notaufnahme verbrachte. Überrascht waren die unterfränkischen Notärzte und Einsatzkräfte vom Spektrum der zu versorgenden Patienten in der Silvesternacht. Nur wenige mussten mit einer Alkoholvergiftung in Kliniken eingewiesen werden.
Quelle: TV Mainfranken