Ausnahmesituation nach Starkregen – Vor allem den Landkreis Kitzingen hat es schwer getroffen

Schlaflose Nächte hatten sicher Hunderte von Einsatzkräfte am Wochenende aufgrund der Unwetterereignisse in Unterfranken. Verglichen mit anderen Teilen Bayerns haben die Unwetter den Regierungsbezirk aber größtenteils verschont. Größtenteils, denn besonders hart getroffen hat es den Landkreis Kitzingen – laut dem Landratsamt befand sich der Landkreis an der Grenze zum Katastrophenalarm.

370 Einsätze alleine im Landkreis Kitzingen

Es ist ein Bild der Verwüstung, das am Sonntag die Straßen im Landkreis Kitzingen zeichnet. Im Gegensatz zu einigen Landkreisen weiter südlich in Bayern musste Kitzingen den Katastrophenfall nicht ausrufen, doch viel fehlte dazu nicht mehr. Rund 370 Einsätze mussten koordiniert werden – hier galt es die richtigen Prioritäten zu setzen. Einige Bewohner konnten nicht mehr in ihre Häuser zurück und mussten anderweitig untergebracht werden. In Volkach rettete die Feuerwehr Tiere mit Booten vor dem Ertrinken. Nebenbei mussten immer wieder ganze Straßenzüge gesperrt werden. Laut dem Sachbearbeiter Katastrophenschutz haben vor allem die Vorbereitungsmaßnahmen größere Schäden verhindert.

Hunderte Einsatzkräfte packen mit an

Insgesamt waren in der Nacht weit über 500 Einsatzkräfte der Feuerwehr, zusammen mit dem Technischen Hilfswerk sowie der Polizei und privaten Rettungskräften im Einsatz. Unterstützung bekam die Kitzinger Kreisfeuerwehr außerdem von Feuerwehren aus den Landkreisen Main-Spessart und Würzburg. Doch auch die blieben nicht verschont – vor allem in und um die Stadt Ochsenfurt waren die Menschen von dem Unwetter betroffen. Zwischen 100 – 120 Einsatzlagen mussten auch im Landkreis Würzburg abgearbeitet werden. Im Vergleich zu den deutlich dramatischeren Bildern aus Süddeutschland oder Kitzingen seien das anber vergleichsweise Standardeinsätze gewesen.

Über 20 Millionen Euro Schaden

Am Sonntagnachmittag konnte dann zum Teil schon mit Aufräumarbeiten begonnen werden. Als erste Maßnahme stellte die kommunale Abfallwirtschaft noch am Sonntag große Sammelcontainer für den Hochwassermüll bereit, denn so ziemlich alles was in den Kellern gelagert wurde, ist jetzt wohl nur noch für die Tonne. Schnellabfrage bei den Gemeinden ergab eine Schadensschätzung von über 20 Millionen Euro – alleine im Landkreis Kitzingen. Die Gewitterzelle, die am Abend noch über Unterfranken hinwegzog, erfordert auch weiterhin kleinere Einsätze, die aber glücklicherweise alle selbständig abgearbeitet werden konnten. Und auch die Würzburger Feuerwehrkräfte die zum Teil seit Samstag unermüdlich im Katastrophengebieten in Süddeutschland im Einsatz waren, konnten ihre Arbeit am heutigen Montag erfolgreich beenden. Diesen Feierabend haben alle Helferinnen und Helfer wohl mehr als verdient.

Quelle: TV Mainfranken