Erst gestern Morgen ereignete sich ein Großbrand im Freizeitland Geiselwind, bei dem mehrere Gebäude vollständig zerstört wurden. Einen Tag später hat es nun das nächste bekannte unterfränkische Ausflugsziel erwischt – allerdings nicht im Landkreis Kitzingen, sondern in der Rhön.
Herausfordernde Bedingungen
Großeinsatz im Landkreis Rhön-Grabfeld. Am Dienstagmorgen, gegen 4:20 Uhr, erreichte die Einsatzkräfte die Meldung zu einem Brand an der Kissinger Hütte. Als die ersten Kräfte eintrafen, brannte der Dachstuhl des älteren der beiden Gebäude bereits lichterloh. Von dort breitete sich das Feuer schnell auf andere Teile des Hauses aus. Rund 120 Personen waren viele Stunden im Einsatz, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen – und das unter herausfordernden Bedingungen.
„Die Schwierigkeiten hier liegen in der Wasserversorgung für die Feuerwehr. Da hier keine Hydranten oder ähnliches verbaut sind. Da sind wir Gott sei Dank in der glücklichen Lage, dass wir mit den umliegenden Feuerwehren und auch unter Zuhilfenahme der Standortfeuerwehr der Bundeswehr Wildflecken einen Pendelverkehr mit Tankfahrzeugen einrichten konnten, die an verschiedenen Wasserentnahmestellen beladen werden oder gefüllt werden und dann im Pendelverkehr hier das Wasser hochbringen.“, erklärt Florian Leimbach, Pressesprecher der Polizei Unterfranken.
Saniertes Gebäude gerettet
Während der Altbau eingestürzt war und vollständig durch den Brand zerstört wurde, konnten die Feuerwehren das neue und bereits sanierte Haus vor den Flammen schützen. Aktuell vielleicht nur ein kleiner Trost für Manfred Egert, Vorstand des Rhönklubs, in dessen Besitz sich die Kissinger Hütte befindet. Von 2019 bis 2021 habe man 1,1 Millionen Euro und zudem viele Stunden Eigenleistung in die Sanierung der Hütte gesteckt, so Egert. Die Trauer über den Verlust teilt auch Sonja Reubelt, Bürgermeisterin der Gemeinde Sandberg. Für den Tourismus in der Region ist die Hütte auf dem Feuerberg eine tragende Säule.
Brandursache unklar
Über die genaue Brandursache ist derzeit noch nichts bekannt – Vermutungen zufolge könnte das Feuer aber in der Küche im Erdgeschoss des Hauses ausgebrochen sein. Und auch zur Höhe des entstandenen Sachschadens gibt es noch keine konkreten Informationen. Der Schock sitzt zwar tief, dennoch blickt man hier schon wieder nach vorne in die Zukunft. Nun müsse man erst einmal schauen, wie die Sachlage ist und man denke bereits daran, wie man die Hütte wieder zur Funktion bringen könne, so Egert. Die Hoffnung ist also noch nicht verloren. 2024 hatte die Kissinger Hütte ihr 111-jähriges Bestehen gefeiert – wie es nun mit dem Traditionshaus weitergeht, bleibt abzuwarten.
Quelle: TV Mainfranken