Immer häufiger begegnen sie uns, immer häufiger auch in Einwegartikeln: Lithium-Akkus. Warum sollte man sie also nicht im Hausmüll oder in einer Abfalltonne entsorgen? Wer so denkt, handelt nicht nur rechtswidrig, er setzt andere auch einer großen Gefahr aus.
So klein und doch so gefährlich
Sie stecken in E-Zigaretten, in blinkenden Kinderschuhen – und sogar in singenden Geburtstagskarten: Lithium-Ionen-Akkus. Sie sind oft winzig klein, dafür aber voller Energie. Und genau das macht im Ernstfall brandgefährlich.
„Vorweg möchte ich erst mal sagen: Die Akkutechnik als eine sehr sichere Technik. Wir zeigen hier ein paar Extrembeispiele und ein paar Anwenderhinweise, was man nicht machen soll, dass auch nichts passiert. Die Technik soll jetzt hier nicht verteufelt werden, das ist mir auch wichtig gleich vorweg zu sagen. Was man nicht machen soll, ist A) der Akku mag keine Stöße, der mag nicht auf den Boden fallen und der mag auch nicht überhitzen. Man sollte ihn nicht über 60 Grad erwärmen und auch nicht nass werden lassen.“, so Heiko Meyer, Brandursachenermittler der Kriminalpolizei Würzburg.
Was viele hingegen nicht wissen: Wird ein Lithium-Ionen-Akku falsch entsorgt – also zum Beispiel im normalen Hausmüll – wird es besonders brenzlig. Wird der Akku dann nämlich im Müllwagen gequetscht oder in der Müllpresse beschädigt, explodiert er. Wie schnell das geht, demonstrieren die Brandermittler der Kriminalpolizei Würzburg gemeinsam mit dem Team Orange des Landkreises Würzburg.
Zahl der Alt-Akkus steigt rasant
In Würzburg ist es bisher noch zu keiner Explosion gekommen – doch das ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Denn die Gefahr wächst: Nach Schätzungen der Bundesregierung werden jährlich rund 50.000 Tonnen alter Akkus in Deutschland entsorgt – und bis 2030 könnten es sechsmal so viele sein. Genau deshalb ist der achtsame Umgang besonders wichtig:
„Entsorgungsweg Nummer eins ist ganz klar der Verkäufer, der Ihnen das Gerät verkauft hat, der muss es immer zurücknehmen. Entsorgungsweg Nummer zwei Sie können das auch jederzeit bei uns auf dem Wertstoffhof abgeben.“, rät Alexander Pfenning, Betriebsleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs.
Vor allem die versteckten Akkus machen Probleme
Mini-Zellen in Kinderspielzeug, Knopfzellen in Dekoartikeln landen regelmäßig aus Unwissenheit im Hausmüll.
„Eigentlich so Akkus gehören eigentlich nie in den Hausmüll. Ich wüsste jetzt keine Form, was man da rein schmeißen soll. Das war bei den alten Zellen auch schon die AA und AAA, deswegen bringen sie ihre Akkus immer zum Wertstoffhof und zu Sammelstellen. Aber auch hier wird auch sehr häufig falsch gemacht. Kleben Sie die Kontakte ab, wenn Sie mehrere Akkus in einer Box lagern, es nicht zum Kurzschluss kommt. Wenn Sie Bauteile haben, in denen Akkus fest verbaut sind, ist immer schwierig zu erkennen. Der Akku alleine oder die Batteriezelle allein ist klar und deswegen wenn das Gerät eine elektrische Funktion hat, bringen Sie es zum Wertstoffhof. Normalerweise ist dann auch ein Piktogramm auf dem Gerät oder auf der Zelle angebracht. Mit einem durchgestrichenen Mülleimer. Das heißt dann ganz klar nicht in den Hausmüll geben.“, klärt Heiko Meyer, Brandursachenermittler der Kriminalpolizei Würzburg, auf.
Auch günstigere No-Name-Produkte bergen ein erhöhtes Risiko – hier greift das Sprichwort: Lieber einmal gut gekauft als doppelt geärgert. Kommt es zu einem Brand, gilt: Sofort die Feuerwehr rufen. Denn selbst wenn der Akku gelöscht ist kann er erneut entflammen. (Bild Sicherheitsbox) Die Botschaft von Team Orange und der Kripo ist deshalb klar: Egal wie klein ein Akku ist – er gehört niemals in den Restmüll.
Quelle: TV Mainfranken