Wo der Rettungswagen nicht hinkommt – Bergwacht, Feuerwehr und Rettungsdienst üben in unwegsamem Gelände

Wenn Mountainbiker stürzen, Pilzsammler sich verlaufen oder Kletterer in der Klemme stecken, dann eilt die Bergwacht zur Hilfe. Damit die Aufgaben klar verteilt und die Akteure gut geschult sind, erstellen Feuerwehren, Rettungsdienste und Bergwacht gemeinsame Konzepte und üben diese regelmäßig. So auch am Wochenende in Sailauf und Laufach im Landkreis Aschaffenburg.

Ein regelrechter Albtraum

Stellen Sie sich vor, sie verunglücken irgendwo tief im Wald und können sich nicht mehr bewegen. Sie können zum Glück noch den Rettungsdienst rufen, doch deren Fahrzeug schafft es nicht durch das unwegsame Gelände zu ihnen. Ein regelrechter Albtraum, der auch das Übungsszenario von knapp 100 Einsatzkräften aus Bergwacht, Feuerwehr und Rettungsdienst am vergangenen Samstag im Spessart war. Welche Aufgaben gibt es und wer übernimmt was, dass sollte im Ernstfall nicht erst die Frage sein.

Rettungskonzepte werden auf Herz und Nieren getestet

Für bekannte Risikopunkte wie Kletterfelsen oder Mountainbike-Trails gibt es erstellte Konzepte. Für andere Einsätze in unwegsamem Gelände, bei denen der Aufenthaltsort der verunfallten Person nicht bekannt ist, gibt es außerdem ein grobes Vorgehen. Bisher gibt es zwölf solcher Konzepte, in denen die Blaulichtorganisationen auch bereits geschult sind. Zuletzt hinzugekommen sind der Engländer-Trail in Sailauf und der Fädnand-Trail in Laufach. Bei den Übungen an den Trails sollten die beiden Konzepte nun auf Herz und Nieren geprüft werden.

Rettungseinsätze werden immer häufiger

Die Übungen sind aktuell wichtiger denn je, denn die Einsatzzahlen der Bergwacht sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. In 2021 waren es knapp 100 Einsätze, in 2022 schon 125. Darunter Rettungen aus unwegsamem Gelände mit zwei Stunden bis hin zu Sucheinsätze von 14 Stunden oder sogar über mehrere Tage. Mit dem Übungsverlauf war der Einsatzleiter Florian Geis sehr zufrieden. Denn durch Übungen wie der am Samstag können Rettungswege kontrolliert, Fehler vermieden und vor allem Leben gerettet werden.

Quelle: TV Mainfranken